Freitag, 22. April 2011

Gaustatoppen, 1883 m

Aussichtsreiche Gipfelwanderung im Süden der Hardangervidda

Gaustatoppen

Nach einer kurzen aber geselligen Nacht in einer traditionellen norwegischen Hytta fahren wir in Richtung Gaustatoppen, unserem heutigen Ziel.
Der herkömmliche Aufstieg führt vom Parkplatz Stavsro, der an der Straße zwischen Rjukan und Tuddal liegt, auf den Gipfel. Wir aber parken unser Auto etwa 2 km davor, nahe einer kleinen Hütte rechterhand der Straße.
Von hier führt uns ein gut markierter Steig (rotes T) durch Rentierflechten, Torfmoos und Salweiden einer Scharte entgegen. Die Aussicht ist heute trüb und die Nebelschleier geben nur teilweise einen Blick auf die noch zugefrorenen Seen und schneebedeckten Gipfel der Hardangervidda frei. Weiter geht es über Schneefelder einen Rücken hinauf zum weit sichtbaren Funkturm, der im Kalten Krieg als Radarstation gedient hat, und der Bergstation einer Standseilbahn.
Über einen Grat erreichen wir schließlich den Gipfel des Gaustatoppen, der bei schönem Wetter einen Blick über ein Sechstel von Norwegens Fläche zulässt.
Nach einer kurzen windigen Pause treten wir den Rückweg ab, der uns über den Parkplatz Stavsro und ein Stück entlang der Straße zum Auto zurück bringt.

Höhenunterschied: 1000 m
Gehzeit: Aufstieg 2 Stunden, Abstieg 1 1/2 Stunden

Salweide
Rentierflechten

Donnerstag, 21. April 2011

Sabotørstien

Rundwanderung auf historischen Pfaden: der Saboteursteig im Süden der Hardangervidda

Den Gaustatoppen im Blick

Zeitig fahren wir in Oslo los. Es geht nach Rjukan, dem Tor zur Hardangervidda. Dieses Plateaufjell ist der größte Nationalpark Norwegens und gleichzeitig die größte Hochebene Europas.
Am Parkplatz der Rjukan Fjellstue, etwa 12 km hinter der Ortschaft, parken wir und folgen dem Forstweg hinauf zum Berghof und weiter taleinwärts. Bald zweigt rechterhand ein Steig ab (Beschilderung: Sabotørstien), der uns an einem kleinen Almdorf vorbei in einen wunderschönen Birkenwald führt.
Durch die letzten Schneereste wandern wir den Saboteurpfad entlang, den die norwegischen Widerstandskämpfer im Zweiten Weltkrieg als Verbindungsweg zwischen der Hardangervidda und dem Wasserkraftwerk Vermork benutzten.
Heute sind wir alleine unterwegs und genießen die Stille des norwegischen Fjells. Bald schon wird dieser Steig aber gut besucht sein, er zählt nämlich zu den berühmtesten Wanderrouten in Rjukan.
Von der Hochebene steigen wir auf einen namenlosen Gipfel mit Steinmann und blicken hinüber zum Gaustatoppen, unserem morgigen Ziel.
Anschließend geht es wieder bergab und über den Sabotørstien weiter nach Vermork.

Höhenunterschied: 600 m
Gesamtgehzeit: 4 Stunden

(c) Katharina K.
Kleine Schilder markieren den Weg

Mittwoch, 20. April 2011

Fjordspaziergang in einen wunderschönen Sonnenuntergang


Bygdøy ist eine Halbinsel im Oslofjord. Sie liegt im Westen der Norwegischen Hauptstadt und beherbergt ihre berühmtesten Museen. Wanderwege und Badestrände machen die Halbinsel vor allem im Sommer zu einem beliebten Ausflugsziel.
Uns locken heute die Abendsonne und die warmen Frühlingstemperaturen. Wir parken am großen öffentlichen Parkplatz und spazieren gemütlich am Strand entlang, lauschen dem Brechen der Wellen, dem eifrigen Vogelgezwitscher und beobachten, wie der rote Feuerball am Horizont versinkt.

Mittwoch, 29. Juli 2009

Besseggen Grat

Schöne Wanderung über den Peer-Gynt-Weg

Es ist die kälteste Nacht, die wir seit unserer Skandiavienreise erleben. Der Blick aus dem Zelt schweift über die in der Sonne glitzernden Frostkristalle hin zu unserem heutigen Ziel im Jotunheimen Nationalpark: den Besseggen Grat. Nach einem schnellen Frühstück in Daunenjacke und Mütze brechen wir unsere Schlafstätte ab und fahren nach Gjendesheim, parken unser Auto (Parkgebühr 30 nrk) und folgen der Beschilderung "Besseggen" und der Markierung "rotes T " im Hang des Gjeldenhalsen aufwärts bis wir auf die Hochfläche des aussichtsreichen Veslefjellet (1743 m) mit seiner großen Steinpyramide kommen. Nun geht es über den Grat steil abwärts zum Bandet - dem Felsband zwischen dem blau leuchtenden Bessvatnet und der zum smaragdgrünen Gjende-See abstürzenden Felswand. Der Blick auf die beiden Seen hier ist fabelhaft.

Vom Bandet führt uns die Markierung zu den Bjornboltjorna-Seen hinauf, wo wir eine kleine Rast einlegen und schließlich dem imposanten U-Tal Memurudalen entgegen wandern und nach Memurubu absteigen, von wo uns die Fähre nach Gjendesheim zurückbringt.
Unser vorletzter Tag in Norwegen neigt sich dem Ende zu und obwohl wir die Schönheiten des Nordens morgen hinter uns lassen, freuen wir uns auf unsere Familien und auf die Berge zu Hause. Der Norden selbst aber wird uns mit Sicherheit bald wieder sehen!

Höhenmeter: 1100 m
Gesamtgehzeit: 6 Stunden

Dienstag, 28. Juli 2009

Storronden, 2138 m

Wanderung auf den zweithöchsten Gipfel im Rondane Nationalpark

Von Ringebu fahren wir auf der E6 bis kurz vor Otta und folgen rechter Hand einer Bergstraße in Richtung Mysuseter. Von dort führt uns eine mautpflichtige Straße (15 nrk) zum Parkplatz Spranget (auch gebührenpflichtig: 30 nrk/Tag), auf dem wir unser Auto stehen lassen. Schon hier begrüßen uns der Storronden und der Rondslottet (2178 m), die beiden höchsten Rondane-Gipfel und ein wunderschönes Panorama.

Gemütlich wandern wir die Forststraße entlang bis zum Fjellhotel Rondvassbu und dem Rondvatnet-See. Nun geht es auf einem mit einem roten T markierten Bergpfad relativ steil über moos- und flechtenbewachsene Hänge hinauf zu einer Weggabelung. Hier folgen wir dem rechten Schild in Richtung "Storronden" (links ginge es auf den Rondslottet), wo der Weg bald steiniger wird. Über Blockwerk und Felsplatten geht es teils mit Steinmännchen - teils mit einem roten T markiert hinauf zum steilen Gipfelhang und anschließend zum höchsten Punkt des Storronden auf 2138 m.

Es scheint wie verhext - Schneefall und Hagel erwarten uns am Gipfel und die Sicht auf die umliegenden Berge und ins Tal ist verhindert. Das Wetter in Skandinavien scheint es einfach nit gut mit uns zu meinen..
Somit verlegen wir unsere Rast auf ein gemütlicheres Plätzchen weiter unten und treten zügig den Rückweg an.

Das Rondane-Gebiet besteht aus eiszeitlich geprägtem, nährstoffarmen Fjell zwischen gut 1000 und 2000 Höhenmetern und war nie besiedelt. Die Vegetation ist karg und sehr flechtenreich.
Sagen und Märchen von Jägern, Tieren und Trollen ranken sich um die Rondane, wie zum Beispiel Peter Christen Asbjornsens Geschichtensammlung "Rentierjagd in der Rondane", in der Peer Gynt die Hauptrolle spielt.
1962 wurde das Gebiet als erstes in Norwegen unter Naturschutz gestellt und es erhielt 1970 den Status eines Nationalparks.


Am Parkplatz angekommen, machen wir uns auf den Weg in Richtung Jotunheimen Nationalpark, wo wir für morgen die Tour über den Besseggen Grat geplant haben.
Auf dem Weg dorthin erleben wir unseren ersten Sonnenuntergang in Skandinavien und genießen in dieser Atmosphäre unser Abendessen und ein Bad in einem einsamen See zwischen Rondane und Jotunheimen ..

Höhenmeter: ca. 1100 m
Gesamtgehzeit
: 6 Stunden (ohne Pausen)


Ringebu

Ausflug zur Stabkirche in Ringebu

Nachdem wir unser Zelt in der Nähe von Straumbru im wunderschönen Rondane Nationalpark abgeborchen haben, machen wir uns auf den Weg nach Otta, in dessen Nähe wir die Besteigung des Storronden geplant haben. Vorher machen wir aber einen Abstecher zur wirklich wunderschönen Stabkirche in Ringebu.

Die Stabkirchen stammen aus der späten Wikingerzeit und gehören zu den ältesten, erhaltenen Holzbauten der Welt. Ihren Namen verdanken sie den senkrechten Stützpfeilern. Sie sind mit kunstvollen Schnitzereien verziert, haben oft Giebel mit Drachenköpfen und eine harmonische, fast asiatisch anmutende Formensprache. Auf Stützpfosten und Türrahmen sind häufig Schlangen, Drachen und andere Phantasiegestalten, die Norwegens stolze heidnische Vergangenheit mit neueren christlichen Themen verbinden, abgebildet.


Montag, 27. Juli 2009

Røros

Ein Besuch in einem zauberhaften Bergbaustädtchen Norwegens

Die kleine Stadt Røros, die von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt wurde, liegt inmitten knorriger Bergwälder und kahler Fjälls. Sie ist geprägt von farbigen Holzhäusern und verdankt ihre Berühmtheit dem ehemaligen Kupferbergbau, auf dessen Spuren man auch heute noch wandeln kann.

Der Legende nach soll Olsen Asen im Jahre 1644 bei Storvola ein Rentier erlegt haben, das in seinem Todeskampf mit den Hufen die Erde aufriss und dort ein glitzerndes Kupfererz zum Vorschein kam. Noch im selben Jahr wurde das Røros Kobberverk gegründet, das zwei Jahre später per königlichem Dekret das exklusive Nutzungsrecht auf alle Mineralien, Walderzeugnisse und Wasserwege im Umkreis von 40 km um die Fundstätte erhielt. Im Laufe seiner Geschichte brannte die Bergbaustadt öfters teilweise oder auch zur Gänze nieder und im Jahre 1977 wurde der Kupferabbau endgültig aufgegeben.

Wir machen einen Spaziergang durch die Stadt und zur 1650 erbauten Røros Kirke, die mit 1640 Sitzplätzen zu einer der größten in Norwegen zählt.



 

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